Aufräumen mit Zwillingen: Inga´s Erfahrungsbericht

0
www.es-sind-zwei.de DAS Zwillingsportal Aufräumen mit Zwillingen
©FamVeld, canva.com

Butter bei die Fische: Kennst du diese Tage, wenn du gerade die Wohnung aufgeräumt hast und nur wenige Minuten versinkt wieder alles im Chaos? Seit die Zwillinge bei uns in die Familie eingezogen sind, gehen wir nicht selten unter in einem Chaos aus Spielzeug, Spielhöhlen, Kleidung die in der ganzen Wohnung ihre Spuren hinterlässt. Um dem Chaos Herr bzw. Frau zu werden, haben wir über die Zeit einige Ideen ausprobiert, um das Aufräumen mit Zwillingen besser in den Griff zu bekommen und diese möchte ich dir hier als Anregung gerne mit dir teilen:

Kisten, Kisten, Kisten

Gerade als die Kinder noch klein waren, waren Spielzeugkisten jeder Art unsere Rettung. Jedes Spielzeug hatte seine eigene Kiste, so dass wir diese schnell und einfach dort verstauen konnten und zumindest das visuelle Chaos damit etwas in den Griff bekamen. Farbliche Trennungen ermöglichten es den Zwillingen, diese selbstständig zuzuordnen und jede der Zwillingsherzdamen wusste, wo sich ihr Lieblingsspielzeug versteckte. Auch heute, wo sie bereits 12 Jahre alt sind, haben sie viele Kisten in ihren Regalen, die etwas Ordnung ins System bringen.

Spielerisch aufräumen mit Würfeln

Vielleicht geht es dir ähnlich, mit steigendem Alter der Kinder war es mir wichtig, sie mehr und mehr in die Aufräumprozesse einzubinden um nicht das allgegenwärtige Gefühl haben zu müssen, ich müsse alles hinterher räumen. Gerade an Tagen, an denen ich das Gefühl hatte, das Kinderzimmer versinke im Chaos, führte ich ein Aufräumspiel ein. Denn ich hatte schnell gelernt, dass das Aufräumen spielerisch viel besser gelingt.

Also kaufte ich einen großen Schaumstoffwürfel mit den Zahlen 1-6. Wir setzen uns in einen Kreis und jede von uns durfte abwechseln würfeln. Die Zahl die gewürfelt wurde, war die Anzahl an Spielzeug die jede von uns, eingeschlossen mir, wegräumen musste. Die Kinder hatten Spaß und tatsächlich gab es auf Grund des Würfelglücks keine Diskussion darüber ob es nun ungerecht wäre, dass die eine oder andere mehr bzw. weniger wegräumen musste. Tatsächlich war damit das Zimmer schnell und mit Freude aufgeräumt. Dieses Spiel haben wir ca. mit drei Jahren etabliert und lange beibehalten. Tatsächlich haben die Zwillingsherzdamen irgendwann ohne mich das Würfel-Aufräum-Spiel gespielt, sehr zu meiner Freude!

Aufräumen in Verbindung mit Routinen

Wer Kinder hat, der weiß, dass das Thema Aufräumen jeden Tag ein Thema ist. Die Kinder leben sich allein und gemeinsam in ihrem Spiel aus, so dass auch jeden Tag etwas aufgeräumt werden muss. Ca. ab 5-6 Jahren etablierten wir, dass vor der abendlichen Fernsehserie das Zimmer bzw. zumindest der Boden des Zimmers aufgeräumt werden muss. Wir erklärten es ihnen damit, dass wir alle in der Nacht, nicht über Spielzeug stolpern wollten, sondern sicher vom Bett auf die Toilette kommen wollen. Anfangs waren sie selbstverständlich nicht begeistert, doch über die Zeit etablierte sich dies und wurde von den Zwillingsherzdamen nicht mehr in Frage gestellt.

Regelmäßiges Aussortieren

Ob nun ein oder mehrere Kinder, Spielzeug, Baste- und Malsachen, Bücher und Kuscheltiere, mit der Zeit sammelt sich einiges an. Wir leben nicht „Spielzeugfrei“, so dass immer alles jederzeit zur Verfügung stand. Als die Kinder klein waren, sortierten mein Mann und ich unabhängig von den Kindern regelmäßig aus. Bis zu dem Zeitpunkt, als dies einer der Zwillinge auffiel und sie lautstark ihren Unmut darüber äußerte. Seit dem binden wir sie in das Aussortieren ein. Vor jedem Geburtstag und vor Weihnachten, nehmen wir uns gemeinsam alle Schubladen, Kisten und Schränke vor und die Kinder sortieren, was sie unbedingt behalten möchten und was nicht. Die aussortierten Spielsachen schenkten wir Kitas oder spendeten sie an Give-and-Take-Regalen in der Nachbarschaft.

Hier war und ist Freiwilligkeit das beherrschende Thema und immer wieder hinterfragte ich währenddessen warum sie dies oder das wirklich brauchten. Ganz klar, einiges hätten wir mehr aussortiert als die Kinder, doch so haben wir einen guten Kompromiss gefunden. Denn weniger, war es am Ende bisher immer.

Jeder Zwilling hat seine Ordnung

Spannend finde ich dass, obwohl wir über die Jahre dieselben Routinen an die Kinder gebracht haben, sie beide einen vollkommen verschiedenen Ordnungssinn entwickelt haben. Während Zwillingsherzdame 1 eine absolute Ordnungsfanatikerin ist, ständig selbstständig aufräumt, aussortiert und es liebt ihr Zimmer zu fegen, ist Zwillingsherzdame 2 eine Sammlerin, die sich nur schwer von ihren Dingen trennen kann. Ihr Zimmer ist regelmäßig ein Chaos, in dem sie sich jedoch meist wohl fühlt.

Seit einiger Zeit fragt sie ihre Schwester ob sie ihr beim Aufräumen hilft, da ihr Zimmer ja immer so sauber ist. Das finde ich ganz herzzerreißend, denn tatsächlich hilft ihre Zwillingsschwester ihr nicht selten, Ordnung ins Zimmer zu bringen. Gerne überraschen sich die Beiden auch gegenseitig, in dem sie das Zimmer der Schwester, wenn diese beispielsweise noch in der Schule ist, aufräumen.

Mit der Zeit habe ich für mich gelernt, die Unordnung in ihrem eigenen Zimmer bis zu einem gewissen Grad auszuhalten. Es ist ihr Zimmer, ihr Wohlfühlbereich, in dem sie viel Zeit verbringen. Sie selbst sind hauptsächlich dafür verantwortlich dies so zu halten, wie sie sich wohlfühlen.

Diese Akzeptanz hat mir persönlich geholfen loszulassen und dem Thema Ordnung oder Aufräumen mit Zwillingen, weniger Raum zu geben. Parallel ist mir jedoch wichtig, dass sie in den gemeinsam genutzten Räumen wie Wohnzimmer und Küche auch unsere elterliche Ordnung akzeptieren und hier schauen müssen, dass die Dinge, die sie hier bespielen, auch im Anschluss weggeräumt werden sollen. Hier sind wir noch im Prozess, aber Tag für Tag, geht es ein Stückchen besser.

www.es-sind-zwei.de DAS Zwillingsportal Signatur Inga

Noch mehr Beiträge gesucht?

Einschulung im Doppelpack- oder der Schulwahnsinn mit Zwillingen beginnt

Die Sehnsucht nach Momenten der Stille im Alltag mit Zwillingen

Endlich Ordnung mit Zwillingen: Diese Tipps helfen *Expertenbeitrag