Gestern war es wieder soweit. Zwillingsherzdame 1 besuchte ihre Freundin und damit hatten Zwillingsherzdame 2 und ich gemeinsame Zeit. Ganz exklusiv, nur Mama und Tochter. „Was wollen wir unternehmen?“ fragte ich sie und sie sagte: „Mama, lass uns doch shoppen gehen, alleine mit Dir ist es doch viel entspannter und wir können in Ruhe quatschen.“ Und genauso machten wir es. Gedanken einer Zwillingsmama über Exklusivzeit mit einem Zwilling.
Die ersten zwei Jahre waren wir immer zusammen. Zwei Kinder an der Brust, zwei Kinder im Kinderwagen, zwei Kinder an der Hand. Die Zwillinge hatten ein gemeinsames Zimmer, ein gemeinsames Bett, wir aßen zusammen und verbrachten gemeinsam Zeit. Erst mit Beginn der Kitazeit gab es die ersten Momente mit einem Zwilling alleine, wo ein Zwilling auf Grund einer Erkrankung zu Hause blieb und die Zwillingsschwester die Kita besuchte.
Es folgten erste Einladungen für die eine oder andere der Zwillingsschwestern, so dass selten auch mal nur ein Kind da war. Waren die Kinder es bis dahin gewohnt, dass sie alles gemeinsam machten, lernten sie und wir die Momente zu schätzen, in denen wir auch einmal Exklusivzeit hatten. Der Ruf der Zwillinge nach dieser Exklusivzeit wurde lauter. „Mama, ich möchte mal etwas alleine mit dir machen!“
Mein Mann und ich beschlossen den Samstagvormittag zur Exklusivzeit mit einem Zwilling auszurufen. Jeden Samstagvormittag trennten wir Eltern uns mit jeweils einem Kind und unternahmen getrennt voneinander etwas. Die Kinder und wir Eltern liebten es.
Mit einem Kind alleine unterwegs zu sein, empfanden wir als deutlich entspannter und wir hatten den Eindruck unsere Kinder viel intensiver kennenzulernen. In all dem Trubel mit den Zwillingsherzdamen, fiel es oft schwer jeden Zwilling mit all seinen Facetten und Eigenschaften vollkommen wahrzunehmen. Dies wurde uns jedoch erst wirklich bewusst, nachdem wir die ersten Momente mit einem Kind alleine erlebt hatten.
Wir schenkten uns also intensive und bewusste Momente mit einem Kind. Ohne Unterbrechung kuscheln, erzählen und uns gegenseitig Aufmerksamkeit schenken. Eine neue Erfahrung, die wir bis heute sehr schätzen.
Je älter die Zwillinge wurden, desto mehr fordern sie diese Momente auch für sich ein. „Mama, machen wir einen Mädelsspaziergang?“ fragte mich neulich Zwillingsherzdame 2. Wir liefen gemeinsam los und sie erzählte mir von all den Dingen, die sie gerade beschäftigen. Der Spaziergang endete mit folgendem Satz: „Ach Mama, es war schön mit dir in Ruhe alles bequatschen zu können, aber jetzt freue ich mich auch wieder auf meine Schwester.“ Und genauso ging es mir auch.
Wie handhabt ihr das mit den Zwillingen? Alles Liebe,
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