Schadstofffreie Babypflege: Eigentlich müsste man ja meinen, die Zeiten des Puderns und Cremens aus den seifig-riechenden Duftdöschen sind schon viele Jahre vorbei. Und doch scheint das Regal mit Babyprodukten in der Drogerie jedes Jahr länger zu werden. Bei den einen stehen Slogans, wie „frei von Parabenen“ oder „ohne Mineralöle“ auf den anderen steht wiederum „keine Duftstoffe“ oder „vegan“. Meist sind sie „dermatologisch getestet“ und eigentlich immer „besonders sanft zur Babyhaut“. Wenn man nicht gerade nach der Creme greift, die schon die Mama früher Zuhause hatte und so schön nach Kindheit duftet, hat man die Qual der Wahl. Die Entscheidung, welche Creme oder welcher Badezusatz denn jetzt für die Babys gut und richtig ist, trifft man dann doch eher aus dem Bauch heraus, weil die Freundin sie empfohlen hat, oder weil die Werbung so ansprechend ist… Doch wäre es nicht gut zu wissen, welche Inhaltsstoffe lieber gemieden werden sollten und warum? Kein Problem, wir bringen mit diesem Beitrag ein wenig Licht in den Dschungel aus Fachbegriffen und verhelfen zu einer möglichst schadstofffreien Babypflege. Zuerst sollten wir folgende Fragen klären:
Was sind eigentlich Mineralöle und warum sind die schlecht?
Mineralöle, wie z.B. Paraffine, Silikon, oder auch Glycerin, sind Nebenprodukte aus der Verarbeitung von Mineralöl und waren viele Jahre wegen der preiswerten Herstellung zumeist die Basis von allen möglichen Pflegeprodukten. Das hat sich glücklicherweise weitestgehend geändert. Wenn man dennoch auf der Verpackung die Begriffe: Paraffinum Liquidum, Isoparaffin, Wax, Vaseline, Mineral Oil, Petrolatum, Cera Microcristallina, oder Ceresin findet, sollte man die Finger davon lassen. Denn dies sind Mineralöle und können allergieauslösend sein und stehen in Teilen unter Verdacht auch krebserregend zu sein.
Was machen Emulgatoren und sind Tenside gefährlich?
Natriumlaurethsulfat, Natriumlaurylsulfat, Polyethylenglykol, Sodium-Lauryl-Sulfate, bzw. alles mit „-eth“ oder dem Zusatz „PEG“ sind auf den ersten Blick schlaue Inhaltsstoffe, denn sie machen besonders gut sauber, schäumen schön oder halten die Konsistenz des Produktes gut verstreichbar bzw. verteilbar. Doch leider stören sie den Organismus langfristig und machen die körpereigenen Hautbarrieren mit der Zeit durchlässiger. Dies bedeutet auch dass die Haut nicht nur trockener wird, sondern auch schlechter vor anderen Schadstoffen im Alltag geschützt ist. Dies wiederum kann allergische Reaktionen verstärken. Die sogenannten PEGs oder PEG-Derivate sind also unter süßen Schaumkronen versteckte Schadstoffe, die es zu meiden gilt.
Achtung Konservierungsmittel!
Um möglichst lange die sogenannte mikrobiologische Qualität zu behalten, werden vor allem Cremes und Lotions mit Konservierungsmitteln versehen. Dies sind z.B. Benzoesäure und Benzylalkohol, oder Phenoxyethanol, die alle entweder einen allergieauslösenden oder krebserregenden Ruf haben. Besonders weit verbreitet sind DMDM Hydantoin und Parabene. Parabene stehen nicht nur in Verdacht, Allergien auszulösen, sie sind auch endokrinologische Disruptoren, was bedeutet, dass sie hormonell wirksam sind und das menschliche Hormonsystem – besonders bei Schwangeren, Babys und in der Pubertät – durcheinander bringen. Das kann negative Auswirkungen auf Fruchtbarkeit, chronische Krankheiten oder Krebsrisiken haben.
Schleichende Gefahr: hormonell wirksame Inhaltsstoffe.
Besonders die Schadstoffe, die hormonell wirksam sind, haben ein großes und eher subtiles Gefahrenpotential. So kann man sich schwer vorstellen, dass unsere Babies später Fruchtbarkeitsprobleme oder ADHS bekommen sollen, weil man sie gerade mit Parabenen eincremt. Hier gilt es jedoch zu bedenken, dass dies nicht die einzigen Schadstoffe sind, die unseren Kindern begegnen werden. Die Kombination aus verschiedenen Schadstoffen (Phtalaten, Parabenen, BPA, UV-Filter etc.) macht den gefährlichen Cocktail. Wir können unsere Kinder an manchen Stellen nicht schützen, an anderen Stellen aber schon. Die Babypflege ist ein guter Bereich, über den wir die Kontrolle haben können, indem wir am Drogerieregal oder im Internet die richtigen Produkte in unseren Warenkorb legen.
Auf dem Onlineshop von Douglas kann man z.B. einige Schadstoffe im Suchfilter abwählen
Helfer beim Einkauf für schadstofffreie Babypflege
Apps, wie Toxfox, Codecheck, oder Testurteile von Ökotest, oder Stiftung Warentest, sind gute Orientierungshilfen beim schadstofffreien Einkauf. Ebenfalls hilfreich ist es sich einige Label oder Siegel zu merken, die bedenkliche Inhaltsstoffe ausschließen, oder helfen vegane, tierversuchsfreie oder schadstofffreie Produkte zu identifizieren. So sind z.B. alle Naturkosmetikprodukte mit den Siegeln von NATRUE oder BDIH frei von Parabenen. Auch die Siegel „Cosmos“ oder „Ecocert“ sind gute Helfer für einen sicheren Kauf von unbedenklichen Produkten.
Weniger ist mehr – Unsere Tipps für schadstofffreie Babypflege
Weniger ist mehr – Ja das stimmt tatsächlich, denn so eine zarte Babyhaut kann meist gar nicht so viel Pflegebestandteile aufnehmen und so reicht es häufig ein kleines bisschen Mandelöl auf den Händen zu verreiben und nach dem Baden auf dem Körper zu verteilen. Weniger ist mehr gilt übrigens auch bei der Wahl der Pflegeprodukte. Die Produkte mit wenigen und einfach verständlichen Inhaltsstoffen, sind meist auch am unbedenklichsten. Alternativ ist sicher sinnvoll auf zertifizierte Natur- oder Biokosmetik von Weleda zurück zu greifen, denn Teil dieses Prüfprozesses ist es eben auch möglichst schadstoffarme Produkte zur Verfügung zu stellen.“ Auch weniger und kurz baden ist besonders am Anfang gar nicht schlimm. Ganz im Gegenteil: Die natürliche Hautbarriere muss sich erst entwickeln und ist am Anfang noch anfällig für Trockenheit und Irritationen. Dafür gerne auch mal Muttermilch als Badezusatz nutzen, wenn davon gerade mehr vorhanden ist, als die Kinder trinken Nicht umsonst hat Cleopatra früher in Milch und Honig gebadet und war für ihre perfekte und zarte Haut bekannt 😉 Wie hälst Du es mit der Frage nach der schadstofffreien Babypflege? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar.
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