Sonnenschutz für Kinder – Gesund durch den Sommer

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Worauf ihr beim Kauf von Sonnenschutzmitteln achten solltet und wie ihr eure Kleinsten vor einem Sonnenstich schützen könnt, erklären wir als Notärzte im Beitrag Sonnenschutz für Kinder -gesund durch den Sommerl. Wir haben euch auch am Ende zwei Checklisten vorbereitet, wie ihr sonnenbrand- und sonnenstichfrei durch den Sommer kommt!

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Hautkrebs bereits im Kleinkindalter vorbeugen

Für mich als Ärztin an oberster Stelle steht immer die Gesundheit und um direkt mal eine oft nicht gestellte Frage zu beantworten: Nein, sonnengebräunte Haut ist kein Schutz vor (weiteren) Sonnenschäden, sondern ein Zeichen dafür, dass die Haut bereits mit einem Schutzmechanismus auf die Sonneneinstrahlung reagiert. Mit jedem Sonnenbrand kummuliert die Haut den Schaden, den die UV-Exposition mit sich bringt.

Hautkrebsfälle in Deutschland und auch in anderen europäischen Ländern steigen kontinuierlich an und Sonnencreme richtig zu verwenden ist so unfassbar wichtig, um sich vor Hautkrebs zu schützen.

Andere Länder, wie die Niederlande, reagieren bereits und stellen z.B. Strandbesuchern in vielen Urlaubsorten Sonnencreme aus umfunktionierten Desinfektionsmittelspendern aus Zeiten der Pandemie kostenlos zur Verfügung. Wie großartig wäre das auch in deutschen Urlaubsorten!

Die richtige Wahl des Sonnenschutzes

Die Auswahl an Sonnencremes und -sprays ist riesig und vor dem Regal in der Drogerie oder auch in der Apotheke fühlt man sich gerne mal erschlagen.

Worauf solltet ihr also beim Kauf des Sonnenschutz für Kinder achten? Viele Inhaltsstoffe von Sonnencremes sind kritisch zu beäugen, auch wenn das Wunderverkaufsschlagwort „Bio“ auf Flasche oder Tube steht, sollte man kritisch die Inhaltsstoffe hinterfragen.

  • Auswahlkriterium Nummer 1 sollte der Lichtschutzfaktor (LSF) sein und dieser sollte mind. 50 entsprechen!
  • Die Creme sollte keine Nanopartikel enthalten, nicht an Tierversuchen beteiligt sein und natürlich umweltfreundlich sein. Das bedeutet, sie sollte biologisch abbaubar und korallenfreundlich sein.
  • Achtet auch darauf, dass kein Palmöl enthalten ist – und ja das kommt auch in Sonnencremes vor! Hersteller nutzen es meist als Bindemittel. Hinter den Inhaltsstoffen Capric oder CaprylicTriglyceride steckt tatsächlich und eigentlich Palmöl. Palmöl über die Haut aufgenommen hat keinen nachgewiesenen schädlichen Einfluss, kann aber zu Hautunreinheiten und zu Entzündungen bis hin zur – in schweren Fällen- Narbenbildung führen.
  • Ein guter Tipp ist auch immer sich die Ergebnisse der aktuellen Ökotestbewertung zuzuführen und anhand der Schadstoffe und der Bewertungen zu entscheiden.
  • Zu guter Letzt solltet ihr darauf achten, dass ihr und eure Kinder die Sonnencreme vertragen und dies testet ihr am besten an einer neutralen Hautstelle z.B. am Unterarm. Tritt nach dem Auftragen keine Rötung/Juckreiz auf, so ist es unwahrscheinlich, dass ihr allergisch auf die Sonnencreme reagiert.

Sonnencreme richtig anwenden

Und denkt immer daran: Einmaliges Eincremen an einem Sonnentag reicht nicht aus, insbesondere die zarte Kinderhaut ist sehr anfällig für Sonnenbrände und hellere Hauttypen eben nochmal mehr als dunklere Hauttypen.

Wir empfehlen euch daher den Sonnenschutz für Kinder beim Aufenthalt in der Sonne die Haut alle 2-3 Stunden nachzucremen, insbesondere nach dem Baden, da ein sicherer Schutz auch bei wasserfesten Sonnenmitteln dann nicht mehr gewährleistet ist.

Sonnenstich – was ist das eigentlich?

Ein längeres Verbleiben in der direkten Sonne auf das unbedeckte und im Säuglings- und Kleinkindalter häufig noch dünn oder sogar unbehaarte Köpfchen, kann zu einer Hirnhautreizung führen. Diese wird allgemein immer als „Sonnenstich“ bezeichnet. Säuglinge und Kleinkinder sind durch die noch offenen Fontanellen (Knochenlücken am kindlichen Schädel, die im Laufe der Entwicklung verknöchern) besonders gefährdet.

Wann und welche Symptome können auftreten?

Sonnenstichsymptome müssen nicht unmittelbar während der Sonnenexposition auftreten, meist beginnen Sie aber bereits in abgeschwächter Form noch während der Sonnenexposition. Schwerwiegendere Symptome können aber auch Stunden nach der Exposition auftreten. Dazu zählen:

● Hohes Fieber (39°C+)
● Kopfschmerzen, z.B. auch mit Nackensteiffigkeit
● Übelkeit, z.B. auch mit Erbrechen
● Bewusstseinsveränderung wie vermehrtes Schlafen bis hin zur Bewusstlosigkeit
● Wesensveränderung wie Unruhe, Jammern oder Weinen
● Rote Kopfhaut, tlw. auch mit zentralisierter Kreislaufsituation z.B. mit kühler Haut

Wie kann ich im Notfall richtig reagieren?

Das Kind sollte so schnell wie möglich aus der direkten Sonne an einen kühleren Ort z.B. im Schatten/ besser kühle Innenräume bringen. Wenn es die Kreislaufsituation zulässt, dann empfehlen wir den Oberkörper leicht erhöht zu lagern und den Kopfbereich mit einem kühlen Tuch zu kühlen. Es sollte die kontinuierliche Kontrolle von Atmung und Bewusstsein erfolgen. Ist der Säugling/ das Kleinkind wach und bei Bewusstsein, sollte zügig Flüssigkeit getrunken /angeboten werden.

Bei hochgradigem Verdacht auf einen Sonnenstich mit Bewusstseinsstörungen und/oder Übelkeit und Erbrechen, empfehlen wir den Notruf über die 112 abzusetzen und den Rettungsdienst zu alarmieren. Insbesondere Säuglinge oder Kleinkinder mit kritischeren Symptomen werden kurzstationär aufgenommen und erhalten in der Regel Flüssigkeiten sowie z.B. fiebersenkende Medikamente über die Vene.
Nach 1-2 Tagen ist das schlimmste meist überstanden und euren Kleinsten geht es wieder deutlich besser. Damit es gar nicht erst zum Sonnenstich kommt, haben wir euch noch eine Checkliste vorbereitet zum Thema Prävention. Die beste Hilfe ist die vorbeugende Hilfe, damit es gar nicht erst zu einer Notfallsituation kommt!

Wir hoffen unser Beitrag zum Thema Sonnenschutz für Kinder schenkt Dir mehr Sicherheit rund um das Verhalten im Sommer mit Kindern. Wir wünschen euch einen Sonnenstich- und Sonnenbrandfreien sonnigen Sommer!

Checkliste beim Kauf von Sonnencreme:

● LSF: 50+
● Ohne Nanopartikel
● Keine Tierversuche
● biologisch abbaubar
● korallenfreundlich
● ohne Palmöl
● ggf. Einholen weiterer Bewertungen (wie z.B. Ökotest)

Checkliste Prävention Sonnenstich:

● Hitzezeiten um die Mittagszeit meiden (11.00-15.00 Uhr)
● Sonnencreme verwenden, alle 2-3h nachcremen insb. nach dem Baden
● Sonnenschutz in verschiedenen Form von z.B. Sonnenhüten/Brillen/ Sonnenschirm/Sonnensegel verwenden
● Der Sonnenschutz am Kinderwagen z.B. das Sonnensegel sollte nur aus geprüften (mind.) LSF-50-Materialien sein. Es sollten keine warmen/dickeren Decken über den Kinderwagen gelegt werden, da es hier zu einem Hitzestau kommen könnte.
● Ausreichend Trinken, bei Stillkindern öfter die Brust anbieten und an die Mamas:
Den Flüssigkeitsverlust über die Außentemperatur und das Stillen in die Trinkmenge einkalkulieren
● An heißen Tagen immer Pausen in kühlen Bereichen (im Schatten, im Haus) einplanen
● Luftige Kleidung
● Kinder niemals in einem geschlossenen Auto ohne Lüftung/Klimaanlage zurücklassen.

Die Checkliste kannst du dir hier direkt zum Eigengebrauch herunterladen.

Eure Annalena vom 12minutes-ErsteHilfe-Team

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