Es gibt viele Wege und Möglichkeiten seine Zwillinge zu ernähren, ob Stillen, Pumpstillen, Säuglingsnahrung oder Zwiemilchernährung, ob Breifrei, Brei, Fingerfood oder Baby Led Weaning. Jede Familie muss ihren Weg finden, denn Zwillingsernährung ist bunt!
In dieser Blogserie, erzählen Zwillingseltern ihre Geschichte und lassen uns an ihrem Weg teilhaben. Damit möchten wir die Vielfallt der Möglichkeiten zeigen und Druck nehmen, einen vorgegebenen Weg gehen zu müssen. Jede Familie, jeder Zwilling hat eigene Bedürfnisse und verschiedene körperliche Voraussetzungen. Jede Familie hat das Recht ihren Weg finden und gehen zu dürfen. Bei der Zwillingsernährung gibt es kein Richtig und kein Falsch. Zwillingsernährung ist bunt!
Heute berichtet Alexa über ihren Weg der Zwillingsernährung bei ihren zweieiigen Zwillingsjungen.
Wie hast Du Dir die Zwillingsernährung in der Schwangerschaft vorgestellt?
In der Schwangerschaft war ich offen für alles, habe mir aber gewünscht, dass das Stillen klappt.
Deine Zwillinge waren geboren, wie und mit was wurden Sie ernährt?
Ich habe meine Zwillinge direkt gestillt, kurz nach Verlassen des Kreissaales hat die Hebamme mir bereits beim Anlegen geholfen. Sie ging wie selbstverständlilch davon aus, dass das klappen würde und das hat mir viel Vertrauen und Zuversicht gegeben. Es wurde nicht zugefüttert, obwohl die Zwerge natürlich in den ersten Tagen an Gewicht verloren haben. Die Krankenschwestern haben mich sehr gut unterstützt und nur auf das Stillen gesetzt, das ja dann auch sehr gut geklappt hat.
Hast Du Pumpversuche im Krankenhaus unternommen? Wie hast Du das Pumpen empfunden? Hast Du Tipps oder Tricks für das Pumpen? Womit hast Du abgepumpt und wie oft?
Ich habe auch im Krankenhaus direkt eine Milchpumpe gestellt bekommen und zusätzlich zum Stillen abgepumpt. Wie oft das war, weiß ich nicht mehr, aber es war eine große elektrische Milchpumpe mit viel Saugkraft. Mit der abgepumpten Milch konnte der etwas trinkfaulere Zwilling „zugefüttert“ werden (finger-feeding). Im Krankenhaus habe ich mehrmals täglich abgepumpt. Als ich dann zuhause war, habe ich das Abpumpen morgens zunächst beibehalten. Bis die beiden ca. 4-5 Monate alt waren, habe ich morgens abgepumt (morgens ist immer sehr viel Milch da gewesen). Diese Milch habe ich dann abends im Fläschchen gefüttert. Dies kann ich sehr empfehlen, da die Kinder so nachts etwas länger satt waren, ohne dass dafür „zugefüttert“ werden musste.
Kannst Du uns einen Einblick über die ersten Tagen und Wochen im Hinblick auf die Ernährung Deiner Zwillinge geben?
Ich habe beide Zwillinge vom ersten Tag an gestillt und dann zusätzlich abgepumpt. Die abgepumpte Milche wurde zunächst im Wege des „Finger-Feedings“ gefüttert, nach etwa zwei Wochen aber auch schon mit dem Fläschchen. Es ist zu keinerlei „Saugverwirrung“ gekommen.
Hattest Du ausreichend Muttermilch oder musstest Du die Milchproduktion ankurbeln? Falls Du eher weniger Muttermilch hattest, wie oder womit hast Du die Milchproduktion erhöht?
Ich hatte ausreichend Muttermilch, bzw. habe die Produktion über die Milchpumpe zusätzlich angekurbelt. Da ich voll gestillt habe, habe ich selbst täglich mindestens 6 Liter Wasser und Tee getrunken.
Hast Du zugefüttert? Mit was und wie häufig?
Nachdem ich die ersten ca 3-4 Monate immer morgens abgepumpt habe, wurde das mit der Zeit komplizierter (als z.B. Arzttermine oder erste Krabbelkurse anstanden). Ich habe zunächst einzelne Tage ausgesetzt, dann nur noch einzelne Tage gepumpt und es schließlich nach ca 4-5 Monaten aufgegeben. Als ich nicht mehr abgepumpt habe, habe ich das Abendfläschchen (das ich ja mit der abgepumpten Muttermilch etabliert hatte) mit Hipp Pre Milch gefüllt. Zu anderen Zeiten als abends vor dem Schlafengehen habe ich nie zugefüttert.
Hast Du nach Bedarf oder zu bestimmten Zeiten gefüttert?
Ich habe die Kinder nach Bedarf gestillt, wenn wir nicht wegen anderweitiger Termine schon früher stillen mussten. Allerdings muss ich einschränkend sagen, dass hierbei immer der Bedarf des Kindes maßgebend war, das als erstes Hunger hatte. Der andere Zwilling wurde dann direkt mitgestillt, da ich immer parallel gestillt habe.
Gleichzeitig oder nacheinander?
Ich habe die Kinder immer gleichzeititg gestillt, da alles andere kaum praktikabel gewesen wäre (was macht man denn, wenn man stillt und das andere Kind weint?). Auch nachts habe ich wenn ein Kind Hunger hatte das andere mitgeweckt und gestillt, um so in den Zwischenpausen schlafen zu können. Ausnahmen habe ich gemacht, wenn ich unterwegs war (denn gleichzeitig stillen geht nur mit nahezu völligem Entblößen). In der Öffentlichkeit habe ich einzeln gestillt, da das diskreter möglich ist.
Haben die Zwillinge sich bei der Zwillingsernährung unterschiedlich verhalten und wenn ja inwiefern?
In der Stillzeit haben die Zwillinge sich kaum unterschiedlich verhalten. Der eine hatte immer mehr Hunger, der andere weniger. Zudem hat der, der weniger getrunken hat, dann auch noch mehr gespuckt. Trotzdem ist er immer in gleichem Maße gewachsen. Später haben die beiden jedoch deutlich unterschiedliche Geschmacksvorlieben entwickelt.
Welche Stillutensilien hast Du genutzt und würdest Sie nicht missen wollen?
Ein Stillkissen war für das „Tandem-Stillen“ absolut unverzichtbar. Wenn man die Kinder beidseitig anlegt, kann man sie sonst nur schwer halten. Wenn ich einzeln gestillt habe, brauchte ich es nicht.
Wann hast Du Beikost eingeführt und in welcher Form? Wie wurde dies von Deinen Zwillingen angenommen und was hättest Du dazu vorher gerne gewusst?
Als die Kinder angefangen haben, sich für unser Essen zu interessieren, habe ich Ihnen zunächst weiches gedünstetes Gemüse gegeben. Als Fingerfood. „Richtig gefüttert“ habe ich dann aber Brei. Das begann mit einer regelmäßigen Breimahlzeit täglich im Laufe des sechsten Monats.
Kurz und knapp
In welcher Schwangerschaftswoche und mit welchem Gewicht sind Deine Zwillinge geboren wurden?
Die Zwillinge sind in der 38 SSW (37+2) geboren..
Sind sie eineiig oder zweieiig und welches Geschlecht haben sie?
Sie sind zweieiig, beide Jungs.
Welche Tipps würdest Du Zwillingsmamas, im Hinblick auf die Zwillingsernährung mit auf den Weg geben?
Hört auf euer Gefühl und setzt euch nicht unter Druck. Wenn ihr stillen möchtet, versucht es und bleibt am Ball. Von dem Grundsatz, dass jede Mama stillen kann, gibt es zwar Ausnahmen, dann geht es nicht. Aber das ist gar nicht schlimm. Auch mit dem Fläschchen kann man eine liebevolle Bindung zum Kind haben beim Füttern. Das Fläschchen hat auch den Vorteil, dass der Partner es übernehmen kann und so viel aktiver in die Fütterung einbezogen wird und eine engere Bindung zu den Kindern herstellen kann.
Liebe Alexa, danke für Dein Vertrauen, Deine Geschichte mit uns zu teilen!
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