Zwillingsernährung - Es sind zwei DAS Zwillingsportal

Es gibt viele Wege und Möglichkeiten seine Zwillinge zu ernähren, ob Stillen, Pumpstillen, Säuglingsnahrung oder Zwiemilchernährung, ob Breifrei, Brei, Fingerfood oder Baby Led Weaning. Jede Familie muss ihren Weg finden, denn Zwillingsernährung ist bunt!

In dieser Blogserie, erzählen Zwillingseltern ihre Geschichte und lassen uns an ihrem Weg teilhaben. Damit möchten wir die Vielfallt der Möglichkeiten zeigen und Druck nehmen, einen vorgegebenen Weg gehen zu müssen. Jede Familie, jeder Zwilling hat eigene Bedürfnisse und verschiedene körperliche Voraussetzungen. Jede Familie hat das Recht ihren Weg finden und gehen zu dürfen. Bei der Zwillingsernährung gibt es kein Richtig und kein Falsch. Zwillingsernährung ist bunt!

Heute berichtet Carolin über ihren Weg der Zwillingsernährung bei ihren eineiigen Zwillingsmädchen.

Wie hast Du Dir die Zwillingsernährung in der Schwangerschaft vorgestellt?

Ich war immer offen für alles und habe mir im Vorfeld versucht, keinen Druck zu machen. Stillen war für mich natürlich die naheliegendste, schönste und einfachste Methode, meine Zwillinge zu ernähren, denn das hatte bei meinem ersten Kind auch gut funktioniert und schaffte viel Nähe. Mein Wunsch, zu stillen, war also definitiv da.

Deine Zwillinge waren geboren, wie und mit was wurden Sie ernährt?

Ich habe die beiden von Anfang an gestillt und war glücklich über den scheinbar einfachen Start. Im Krankenhaus wurde mir immerzu beim Anlegen geholfen und niemand kam auf die Idee, zuzufüttern.

Hast Du Pumpversuche im Krankenhaus unternommen? Wie hast Du das Pumpen empfunden? Hast Du Tipps oder Tricks für das Pumpen? Womit hast Du abgepumpt und wie oft?

Im Krankenhaus habe ich noch nicht abgepumpt, das kam erst später zuhause mit einer ausgeliehenen Doppelpumpe aus der Apotheke.

Kannst Du uns einen Einblick über die ersten Tagen und Wochen im Hinblick auf die Ernährung Deiner Zwillinge geben?

Die ersten vier Wochen waren in der Tat recht unkompliziert und ich habe die Zwillinge gestillt, manchmal einzeln und manchmal Tandem. Doch geschlafen habe ich in dieser Zeit nicht viel und auch tagsüber habe ich fast ununterbrochen gestillt und musste mir ständig etwas zu Trinken oder zum Lesen geben lassen.

Was war in den ersten Tagen und Wochen im Hinblick auf die Zwillingsernährung die größte Herausforderung?

Ich fand das Anlegen an sich sehr kompliziert. Zwei kleine Menschen gleichzeitig an die Brust zu bekommen und dabei nicht zu verkrampfen. Ich hatte anfangs wirklich starke Rücken- und Nackenschmerzen und musste mir immerzu von meinem Freund helfen lassen beim Neuanlegen, falls mal ein Baby abgedockt oder weggerutscht ist. Das war vor allem nachts eine große Herausforderung. Ich hatte das Queen Rose Stillkissen in U-Form und konnte darin einigermaßen gut schlafen mit den zwei Babys, sofern ich mich nicht bewegt habe.

Hattest Du ausreichend Muttermilch oder musstest Du die Milchproduktion ankurbeln? Falls Du eher weniger Muttermilch hattest, wie oder womit hast Du die Milchproduktion erhöht?

Ich hatte zu Beginn ausreichend Muttermilch, doch durch das immer häufigere Abpumpen, da die Zwillinge einen sehr starken Reflux hatten, wurde auch die Milch weniger. Meine Hebamme hatte leider nicht so viel Zeit und Wissen, um mir zu zeigen, wie wir die Milchproduktion ankurbeln können bzw. riet mir dann ab einem gewissen Punkt dazu, den Stress abzuwägen und das tat ich dann auch und reduzierte das 24/7 Abpumpen und fütterte immer mehr zu.

Hast Du zugefüttert? Mit was und wie häufig?

Ja. Im zweiten Lebensmonat haben wir mit einer Milchpulvermahlzeit begonnen und ab dem fünften Lebensmonat haben die beiden dann nur noch Pre-Nahrung bekommen. Zuerst von Hipp und später sind wir dann aus Kostengründen auf dm Bio umgestiegen.

Hast Du nach Bedarf oder zu bestimmten Zeiten gefüttert?

Ja, immer nach Bedarf. In den Abend- und Nachtstunden haben wir natürlich ab und zu versucht, die Flasche ein wenig hinauszuzögern (mit einem Nuckel z.B.), aber eigentlich haben wir uns immer nach den Babys gerichtet. Durch das Ausspucken der Milch hatten sie meist schnell wieder Hunger, sodass wir oft einen zweistündigen Rhythmus hatten. Mit dem Andicken der Milch wurde das etwas besser und sie hielten auch mal drei Stunden ohne Nahrung aus.

Gleichzeitig oder nacheinander?

Gestillt habe ich meistens beide gleichzeitig und nur manchmal nacheinander. Das fraß ansonsten leider einfach zu viel Zeit, auch wenn es eigentlich schöner und angenehmer war. Die Flasche bekamen sie dann immer parallel von uns, das waren auch schöne, intime und ruhige Momente.

Haben die Zwillinge sich bei der Zwillingsernährung unterschiedlich verhalten und wenn ja inwiefern?

Tatsächlich fand ich schon, dass sie unterschiedlich viel getrunken haben und zeitweise sogar eine Lieblingsbrust oder Lieblingsseite, auf der sie lagen, hatten. Insgesamt waren die Unterschiede aber nicht signifikant.

Welche Stillutensilien hast Du genutzt und würdest Sie nicht missen wollen?

Ich hatte gefühlt ein Arsenal an Stillkissen: ein normales kleines für ein Baby, ein MyBreast Friend Stillkissen zum Sitzen und ein großes U-förmiges Stillkissen zum Liegen für die Nacht. Zudem noch viele kleine Kissen vom Sofa und Unmengen an Spucktüchern (mindestens 30).

Wann hast Du Beikost eingeführt und in welcher Form? Wie wurde dies von Deinen Zwillingen angenommen und was hättest Du dazu vorher gerne gewusst?

Wir haben schon zu Beginn des fünften Monats mit der Beikost begonnen. Unsere Hebamme riet uns dazu, da die beiden so viel gespuckt haben. Wir erhofften uns von der Breinahrung Besserung des Refluxes, doch leider wurde dann nicht mehr nur Milch ausgespuckt, sondern auch Brei. Also verzichteten wir auf farbige Breisorten und fütterten lediglich Sorten wie Kartoffel, Pastinake und weiße Möhre. Der Brei kam gut an und wir merkten schnell, dass sie Lust auf richtiges Essen haben. Seitdem sie sitzen können (mit ca. 8 Monaten) bekommen sie immer mehr Essen von uns und nicht mehr so viel Brei, das erleichtert das Füttern noch mal ungemein.

Kurz und knapp

In welcher Schwangerschaftswoche und mit welchem Gewicht sind Deine Zwillinge geboren wurden?

Meine Zwillinge wurden in der 37. Schwangerschaftswoche mit ca. 2500 und 2600 Gramm geboren..

Sind sie eineiig oder zweieiig und welches Geschlecht haben sie?

Es sind eineiige Mädchen.

Welche Tipps würdest Du Zwillingsmamas, im Hinblick auf die Zwillingsernährung mit auf den Weg geben?

Bloß nicht zu viel Druck machen. Und nicht zu sehr auf andere hören. Lieber nur auf ein oder zwei Menschen (wie der Hebamme oder einer anderen Zwillingsmama), denen man vertraut und die nicht so dogmatisch sind. Alles was hilft, hilft. Man darf es sich als Zwillingseltern einfach machen und alles ausprobieren, um sich das Leben zu erleichtern. Und wenn es am Ende auf die Flasche hinausläuft, auch wenn man es sich immer anders gewünscht oder vorgestellt hat, dann füttert man seine Kinder dennoch mit Liebe und Nähe, ist dabei aber vielleicht entspannter und ausgeglichener. Und das zählt für die Kinder am meisten.

Liebe Carolin, danke für Dein Vertrauen, Deine Geschichte mit uns zu teilen! Und von Herzen alles Gute für Euch.

Möchtest Du mehr über die Ernährung von Zwillingen wissen? Dann ist vielleicht das Buch “So kannst Du Deine Zwillinge und Drillinge stillen” (*Affiliatelink) von Gisela Otto und unserer Zwillingsexperting Inga Sarrazin für Dich interessant?

*Wenn Du auf diesen Link klickst und darüber bestellst, erhalten wir wenige Cent Provision, womit Du unsere Arbeit hier unterstützt. Herzlichen Dank dafür!

Lust auf mehr Beiträge zum Thema?

Mit Mut und Vertrauen gegen Widerstände Zwillinge stillen

5 Tipps – Vorbereitungen auf das Stillen von Zwillingen

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..