Zwillingswissen: Das besondere Band von Zwillingen

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Zahlreiche Geschichten werden darüber weiter getragen, in Büchern und Filmen, über das besondere Band von Zwillingen. Doch gibt es dieses besondere Band? Unterscheidet sich dieses bei eineiigen und zweieiigen Zwillingen? Wird es über die Zeit stärker oder schwächer? Ein Überblick über den Stand der Wissenschaft:

Gemeinsamer Start ins Leben

Es ist unbestritten: Zwillinge entstehen und wachsen gemeinsam im Mutterleib. Ob zweieiig oder eineiig, sie spüren sich bereits vor der Geburt und nehmen durch Bewegungen Kontakt miteinander auf. Eineiige Zwillinge teilen sich zudem fast 100% ihrer Gene.

In der Regel erleben sie die ersten Tage, Wochen, Monate und Jahre gemeinsam. Ein Großteil des Tages ist ein Zwillingsgeschwister bei ihnen, welches sie hören, riechen, spüren. Vielleicht liegen sie gemeinsam in einem Bett, vielleicht werden sie parallel gestillt, entdecken miteinander Neues, spielen miteinander.

Gerade vor der Zeit der externen Kinderbetreuung wachsen Zwillinge gemeinsam auf, teilen viele Erfahrungen und Erlebnisse. Teilen sich Aufmerksamkeit und Liebe. Befinden sich nicht selten in ähnlichen Entwicklungsschritten.

Wie auch immer sich ihre Beziehung entwickelt, diese Erfahrungen prägen die Beziehung. Bewusst und unbewusst.

Das besondere Band von Zwillingen

Doch bedeutet dies im weiteren Verlauf ihres Lebens, dass sie ein besonderes Band entwickeln?

Diese Frage beantwortet jede Zwillingspaarung sicher individuell für sich anders. Es finden sich viele Facetten an Beziehungen, von eng verbunden, bis Konkurrenz, gemeinsam alles teilen oder getrennte Wege gehen.

Um diesem vermuteten Band auf die Spur zu kommen, haben sich Wissenschaftler aus lllinois eingehend mit dieser Frage beschäftigt und erwachsene Zwillinge und Geschwister im Alter zwischen 14 und 61 Jahren dazu befragt.

In ihrer Studie konnte das Forscherteam anhand der Antworten erwachsener Zwillinge feststellen, dass diese sich häufig näher stehen, als Geschwister dies tun. Auch benötigten sie etwas weniger den Rückhalt von Eltern, PartnerInnen und Freunden.

Wie bereits in vorherigen Studien gezeigt, konnte auch hier beobachtet werden, dass sich die Zwillingsbeziehung im Laufe der Zeit verändert. In dem frühen Erwachsenenalter differenzierte sich die Beziehung etwas und wurde mit steigendem Alter intensiver. Dies wurde sowohl für eineiige als auch zweieiige Zwillingskonstellationen festgestellt.

Die engste Bindung laut einer Studie der Universität Jena haben eineiige Zwillinge ins besondere eineiige Zwillingsmädchen. Doch wie Professor Neyer sagt: „Ein unsichtbares Band gibt es aus wissenschaftlicher Sicht nicht, Jedoch haben Zwillinge generell eine engere Beziehung zueinander als normale Geschwister.“

https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/0265407502192001?icid=int.sj-abstract.similar-articles.1

https://www.nzz.ch/panorama/zwillinge-sind-durch-ein-unsichtbares-band-verbunden-ld.730268

https://psycnet.apa.org/buy/2006-01254-005

https://www.spektrum.de/frage/stehen-sich-zwillinge-besonders-nahe/1582940

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